Die Methodik des (humangeographischen) Films anhand der COVID-19 Krise
Die Herangehensweise dieser Forschungsarbeit untersteht im Kontrast zu den übrigen
Arbeiten einem erkenntnistheoretischen Ansatz. Die aktuelle COVID-19 Pandemie dient im Rahmen der Posts weniger als Inhalt, sondern eher als Forschungsobjekt, anhand dessen die Methodik des humangeographischen Filmens erläutert wird.
Die zukünftigen Beiträge werden Videomaterial beinhalten, welches an öffentlichen Orten aufgenommen wird. In den Posts werden die Auswertungsmethoden von visuellen Daten erforscht und die Methodik des Films erklärt.
Die Forschungsfragen lauten demnach:
1. Wie lassen sich Aktionen/Interaktionen im Raum mit visuellen Methoden beobachten?
2. Wie kann man Videoaufnahmen auswerten?
Anhand dieser Fragen sollen die Möglichkeiten und Schwierigkeiten des humangeographischen Films erforscht werden.
Die Art von Film, welcher in diesem Kontext erstellt wird, behandelt ein soziales Thema, welches auf verschiedenen Ebenen analysiert und durch Kenntnisse über soziales Verhalten gedeutet werden soll (vgl. Kaczmarek, 2008, S.4).
Zufolge dem „pictorial turn“ haben visuelle Daten im 21. Jahrhundert stark an Bedeutung gewonnen (vgl. Niesyto et al, 2008). Abgesehen von den Sozialwissenschaften ist der Film und andere visuelle Methoden ein weit verbreitetes Medium und spielt eine bedeutende Rolle in Kunst und Kultur (vgl. Knoblauch et al, 2008, S.1-2). Es gibt allerdings noch Lücken, was Auswertungsmethoden von visuellen Daten angeht (vgl. Niesyto et al, 2008).
Um die Methode zu er-testen wurden bereits Filmaufnahmen produziert. Bei einigen der Videoaufnahmen handelt es sich um bewegte Aufnahmen, also Aufnahmen, welche im Gehen produziert wurden. Es erwies sich als schwierig, die Kamera still zu halten und Daten aus den Aufnahmen zu entnehmen.
Um für diese Forschung interessante Szenen zu finden, mag das statische Filmen eines Ortes deshalb vielleicht von Vorteil sein. Durch das durchgehende und statische Filmen erwies es sich als einfacher, soziale Interaktionen festzuhalten.
Die Daten müssen nach der Erhebung ausgewertet werden. Um qualitative Daten auswerten zu können, gibt es allgemein drei Phasen (vgl. Hussy et al, 2010, S.235). Die erste Phase ist die Datenaufbereitung/Transkription, gefolgt von der zweiten Phase, der Analyse der Daten und letztlich die systematische Aufbereitung der Ergebnisse (vgl. Hussy et al, 2010, S.235). Wie genau die Auswertung von visuellen Daten ausschauen kann, wird in den folgenden Wochen erforscht.
Das Forschungsobjekt der Arbeit ist, wie bereits genannt, die aktuelle COVID-19 Pandemie. Im Zuge der Pandemie befindet sich die menschliche Bevölkerung in einem Ausnahmezustand, in welchem selbstverständliche Aktionen des Alltags, wie beispielsweise Lebensmittel zu kaufen oder sich mit Menschen zu treffen, welche nicht im gleichen Haushalt residieren, nicht mehr in dem Ausmaß möglich sind, wie es vor der Pandemie Gang und Gebe war. Für das Filmen von sozialen Ausnahmesituationen bietet es sich also an, die COVID-19 Pandemie als Forschungsobjekt zu verwenden.
Autorin: Lucienne Trummer
Literatur:
Hussy W., Schreier M., Echterhoff G. (2010) Qualitative Analyseverfahren. In: Forschungsmethoden in Psychologie und Sozialwissenschaften für Bachelor. Springer, Berlin, Heidelberg
Knoblauch, H. Baer, A. Laurier, E. Petschke, S. Schnettler, B. (2008) Visual Analysis. New Developments in the interpretative Analysis of Video and Photography, http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/1170/2593
Niesyto, H. Marotzki, W. (2005) Editorial: Visuelle Methoden in Der Forschung, MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie Und Praxis Der Medienbildung 9 (Visuelle Methoden), i-vi. https://doi.org/10.21240/mpaed/09/2005.06.08.X.
Kaczmarek, J. (2008) Soziologischer Film – theoretische und praktische Aspekte, http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/rt/printerFriendly/1164/2572
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