Veränderungen der Kriterien der Kaufentscheidung im Lebensmittelbereich aufgrund der Covid-19 Krise




Maskenpflicht, Mindestabstand und Acrylgläser bei der Kassa. So sieht die Realität in den Supermärkten während der Krise aus (WKO 2020). Dies hat auch einen hohen Einfluss auf die Kaufentscheidung im Bereich der Lebensmittel. Mit unserem letzten Beitrag haben wir einen Einblick auf die Veränderungen in der Menge und der Häufigkeit des Einkaufs durch die Krise gegeben, doch wie steht es um die Produkte in unserem Einkaufswagen? Welche Veränderungen gibt es hier? Der folgende Blogbeitrag beschäftigt sich somit mit der Veränderung der Kriterien der Kaufentscheidungen im Lebensmittelbereich. Für die Erhebung der Veränderung wurden folgende Kriterien genauer unter die Lupe genommen: Hygiene, Regionalität, billigster Preis, Bio, Verpackungsvermeidung und Haltbarkeit. Die Datengrundlage für den folgenden Post stammt von einem Onlinefragebogen. Hierbei wurden insgesamt 54 Personen befragt. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, jedoch lässt sich eine Tendenz der Veränderung der Kaufkriterien im Lebensmittelbreich ermitteln.

 

Ergebnisse und Auswertung:

Abbildung 1: Kriterien des Einkaufsverhaltens vor und während der Covid-19 Krise (eigene Darstellung)



In Abbildung 1 wurde die Veränderung des Kaufverhaltens analysiert. Es wurde zwischen „vor der Krise“ und „während der Krise unterschieden.

Schauen wir uns zuerst die Antworten zu den Kriterien vor der Krise an. Es kommt stark hervor, dass Personen vor der Krise eigentlich nicht wirklich auf das Kriterium Hygiene geachtet haben. Weiters kommt auch hervor, dass bei der Kaufentscheidung ein billiger Preis auch nicht wirklich eine große Rolle spielt. Die befragten Personen gaben an, auch nicht viele haltbare Lebensmittel einzukaufen. Beim Thema Verpackungsvermeidung gaben die befragten Personen an, dies mäßig in ihrer Kaufentscheidung miteinzubeziehen. Viel mehr wird darauf geachtet, regional einzukaufen. Bei dem Biokriterium fällt auf das keiner der Befragten nie darauf achte, Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft zu kaufen. 

m Fragebogen wurde der Begriff "Bio" durch biologische Landwirtschaft und nicht zwingend Regional definiert. Weiteres wurde der Begriff Regionalität somit durch österreichische Produkte und nicht zwingen Bio definiert. Als Hygiene Kriterium wurde im Fragebogen verstanden, das s hierbei sehr auf Sauberkeit der Produkte geachtet wird und somit eher Verpackte Lebensmittel bevorzugt werden. 

Bei den Kaufkriterien während der Krise ist wieder zu erkennen, dass viele darauf achten regionale Lebensmittel zu kaufen. Weiteres fällt auf, dass die befragten Personen im Vergleich zu vor der Krise mehr auf das Kriterium Hygiene achten. Auch in der Studie von Statista ist herausgekommen, dass 11 % von 435 befragten Personen aus Österreich sich im Geschäft  Gedanken über Bakterien auf Oberflächen machen und 6 % geben sogar an, während der Krise bewusst auf Obst und Gemüse in einer Verpackung zurückgreifen, aus Angst vor einer Bakterienübertragung (vgl. Statista 2020). Bei Verpackungsvermeidung gibt es nur minimale Veränderungen, die darauf hindeuten, dass Verpackungsvermeidung nur ein klein wenig mehr in der Kaufentscheidung berücksichtigt wird als vor der Krise. Bei dem Kriterium billiger Preis kann man auch nur einen geringen Unterschied feststellen, der aussagt, dass minimal weniger auf Preisangebote und den billigsten Preis geschaut wird. Das Bio Kriterium hat sich ebenfalls nur leicht verändert, jedoch in eine positive Richtung und zwar hat das Kaufverhalten, wenn es um Regionales geht, leicht zugenommen und so wird sehr oft die Regionalität beim Einkauf als Auswahlkriterium miteinbezogen. Das zeigt auch die Studie von Statista, die auf Österreich bezogen ist. So geben 24 % aus 435 befragten Personen an, während der Krise mehr auf die regionale Herkunft eines Produktes zu achten (vgl. Statista 2020). Eine größere Veränderung zeigt sich bei langhaltbaren bzw. lagerungsfähigen Waren. Interessant ist es zusehen, dass mehr Leute im Vergleich zu vorher auf langhaltbare Lebensmittel zurückgreifen.

Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse der Onlinebefragung also, dass es im Punkt Hygiene und Lagerungsfähigkeit bzw. lange Haltbarkeit der Lebensmittel die stärksten Veränderungen gegeben hat. Bei der Kaufentscheidung wird diesen beiden Kriterien mehr Wichtigkeit eingeräumt als es vor der Krise war. Zudem ist die Regionalität, wie schon vor der Krise, das Wichtigste, wobei auch während der Corona-19 Krise ein kleiner Anstieg zu sehen ist und die befragten Personen noch mehr auf Regionalität achten. Nur geringe Auswirkungen gibt es beim Preis des Produktes, Auswahl über Produkte aus biologischer Landwirtschaft und wenn es um Verpackungsvermeidung geht.

Autorinnen: Lambauer Nadine und Schaar Selina (2020)

 


Quellen:

Statista (Hg.) (2020): Wie hat sich Ihr Einkaufsverhalten in Supermärkten durch die Corona-Krise verändert? https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1110611/umfrage/veraenderung-des-einkaufverhaltens-waehrend-der-corona-krise-in-oesterreich/, zuletzt geprüft am 28.06.2020.

WKO (Hg.) (2020): Coronavirus: Information für den Handel. https://www.wko.at/branchen/handel/coronavirus-informationen-fuer-den-handel.html, zuletzt geprüft am 28.06.2020.

 

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